Immobilie vor dem Verkauf renovieren: Was sich wirklich rechnet
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Bevor eine Immobilie den Besitzer wechselt, stellen sich viele Eigentümer die Frage: Lohnt es sich, noch Zeit und Geld in Renovierungen zu stecken? Manche Maßnahmen steigern den Eindruck erheblich – andere verursachen nur Kosten, ohne den Verkaufspreis zu verbessern. Worauf kommt es an?
Feinschliff mit großer Wirkung
Es sind oft die kleinen Anpassungen, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen, nicht die großen Renovierungen. „Frisch gestrichene Wände, reparierte Türgriffe oder ein gepflegter Garten vermitteln potenziellen Käufern sofort den Eindruck, dass das Haus oder die Wohnung gut gepflegt wurde,“ erklärt Bernd Lehmann, Geschäftsführer von REGIOGRUND Immobilien. Gerade im Ballungsgebiet Rhein-Ruhr-Wupper, wo viele Immobilien vergleichbar sind, kann dieser erste Eindruck entscheidend sein.
Es geht nicht darum, alles neu zu gestalten, sondern das Objekt so zu präsentieren, dass es sauber, ordentlich und einladend erscheint. Auch der Geruch spielt eine Rolle: „Muffige Keller oder abgestandene Luft schrecken Interessenten oft mehr ab, als man auf den ersten Blick vermuten würde,“ so Lehmann. Kleine Investitionen in Sauberkeit, Beleuchtung und Ordnung lohnen sich oft doppelt – durch eine schnellere Verkaufszeit und ein besseres Preisgefühl bei der Besichtigung.
Große Renovierungen: Wann sie sinnvoll sind
Der Gedanke an eine komplette Badsanierung oder eine neue Küche ist verlockend, aber nicht immer profitabel. „Solche Investitionen lohnen sich meist nur, wenn sie fachgerecht umgesetzt werden und dem aktuellen Stil entsprechen,“ sagt Lehmann. Viele Käufer planen jedoch ihre eigenen Renovierungen und sehen neue Einbauten als zusätzlichen Kostenfaktor, wenn sie nicht ihrem Geschmack entsprechen.
Auch energetische Maßnahmen wie der Austausch von Fenstern oder die Fassadendämmung sind sinnvoll – aber nur, wenn sie Teil einer umfassenden Strategie sind und nicht kurz vor dem Verkauf improvisiert werden. „Es ist entscheidend, den Marktwert der Immobilie realistisch einzuschätzen und gezielt zu investieren,“ betont Lehmann. Manchmal bringt eine kostengünstige Teilsanierung mehr als ein aufwendiger Komplettumbau.
Renovierungen für einen schnellen Verkauf
Gut geplante Renovierungen können nicht nur den Preis, sondern auch die Verkaufsdauer positiv beeinflussen. „Ein neutral gestaltetes Wohnzimmer, ein helles Bad oder ein aufgeräumter Balkon helfen Interessenten, sich schneller emotional mit der Immobilie zu verbinden,“ erklärt Lehmann. Wichtig ist, den Charakter der Immobilie zu betonen, nicht zu überdecken.
Wer eine Altbauwohnung mit modernen Materialien ausstattet, riskiert den Charme zu verlieren. „Wer vorhandene Stilelemente aufwertet und in Szene setzt, schafft Authentizität,“ sagt Lehmann. Professionelle Fotos profitieren ebenfalls von einem gepflegten Zustand und wirken überzeugender in Online-Exposés. Immobilien, die bezugsfertig wirken, erzielen oft bessere Preise und verkaufen sich schneller – ein Vorteil, der besonders in einem schwankenden Markt wie dem Rhein-Ruhr-Wupper-Gebiet nicht unterschätzt werden sollte.
Unsicher, ob eine Investition vor dem Verkauf sinnvoll ist? Wir analysieren den Zustand Ihrer Immobilie und den Markt, um Ihnen ehrlich zu sagen, was sich lohnt – und was nicht. Kontaktieren Sie uns für ein persönliches Beratungsgespräch.
Hinweise:
In diesem Text wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.
Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lassen Sie die Sachverhalte in Ihrem konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt und/oder Steuerberater klären.
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